Am Freitagabend, dem 6. Juni, wurde in der Küche des Shakai Kyouikukan in Sendagaya ein Koch-Workshop veranstaltet, bei dem wir gemeinsam Spätzle zubereitet haben.
Spätzle sind ein traditionelles Hausgericht aus der Heimatregion unserer Praktikantin Selma – dem Schwarzwald. Es handelt sich um eine Teigwarenspezialität, die dem japanischen Gericht Suiton ähnelt. Dieses Mal haben wir „Käsespätzle“ zubereitet – also Spätzle mit geschmolzenem Käse. In Selmas Heimat nennt man dieses Gericht „Kässpätzle“.
Typischerweise werden Spätzle mit einem speziellen Spätzlehobel oder einer Spätzlepresse zubereitet. In Japan ist dieses Küchengerät jedoch schwer zu finden. Glücklicherweise besitzt Frau Ashino, ein Mitglied unseres Teams, einen solchen Spätzlehobel und hat ihn uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Drei Wochen vor der Veranstaltung haben wir im Büro eine Kochprobe durchgeführt. Gerade bei Gerichten mit Mehl ist es wichtig, sie vorher zu testen, da sich japanisches Mehl in Klebrigkeit und Festigkeit deutlich vom deutschen unterscheidet. Für unser Rezept verwendeten wir ein Mehl mit mittlerem Glutengehalt (Chūrikiko). Außerdem haben wir für die Veranstaltung einige neue Spätzlehobel vorbereitet.
Am Tag der Veranstaltung nahmen 14 Personen teil. Zu Beginn stellte sich Selma vor, berichtete über ihre Heimatregion und erklärte das Gericht. Danach zeigte sie den ersten Zubereitungsschritt vor, bevor alle Teilnehmenden mit dem Kochen begannen. Die Teilnehmerinnen wurden in Gruppen von drei bis vier Personen eingeteilt und arbeiteten als Teams zusammen an den Kochstationen. Während der Spätzleteig ruhte, begann man parallel mit der Zubereitung eines Apfelmuses.
Nach der Ruhezeit wurde der Teig zähflüssiger und ließ sich nur noch schwer durch den Hobel drücken. Deshalb wurde erneut etwas Wasser hinzugegeben, um die Konsistenz anzupassen. Dann wurden die Spätzle portionsweise in kochendes Wasser gehobelt – ein besonders charakteristischer Schritt bei der Spätzlezubereitung. Anfangs fiel es manchen Teilnehmenden noch etwas schwer, doch sie gewöhnten sich schnell daran und arbeiteten fleißig weiter. Die gekochten Spätzle wurden direkt mit Käse und Butter vermischt. Dabei breitete sich ein intensiver Käseduft zusammen mit dem süßlichen Aroma des Apfelmuses im Raum aus und sorgte für großen Hunger bei den Teilnehmenden.
Zum Schluss wurden die Käsespätzle auf Tellern angerichtet, mit Röstzwiebeln, Petersilie und Muskatnuss garniert und zusammen mit dem Apfelmus serviert. Alle Teilnehmenden probierten gemeinsam die selbstgemachten Spätzle. Jede Gruppe hatte ein köstliches Ergebnis erzielt, und alle genossen ihre Gerichte sichtlich zufrieden, während sie sich über ihre Eindrücke austauschten.
Zum Abschluss gab es noch ein ganz besonderes Geschenk von Selma: eine kleine, handgemachte Dekoration in Form des Bollenhuts, der Teil der traditionellen Tracht aus dem Schwarzwald ist. Sie hatte diese kleinen Geschenke eigens für die Veranstaltung liebevoll angefertigt.
Es war ein wunderschöner Abend mit leckerem Essen, toller Gesellschaft und einem Hauch Schwarzwald – ein gelungener „Spätzle-Abend“!